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Im Acker unseres Menschseins ist der wahre Schatz des Lebens zu finden. – Zur Tradition des Straßenfestes des Musikvereins Hirschfeld gehört der Open-Air-Gottesdienst am Sonntagvormittag vor der Kirche, gestaltet von den Musikern der Maintalmusikanten. Da sich dieses Jahr das Patrozinium der Pfarrei Röthlein mit diesem Termin überschnitt, konnte Pfr. Hanel den Gottesdienst nicht mit uns feiern. So sprang Pfr. Baunach aus dem Kloster Heidenfeld ein und Pfr. Hanel übernahm dafür den Gottesdienst dort.

In seiner Predigt verband Pfr. Baunach die Lesung und das Evangelium mit der Musik und zeigte so, dass der Gottesdienst zum Straßenfest nicht eine geschickte Werbemaßnahme ist, um Festbesucher anzulocken, sondern Musik und Glaube zutiefst verbunden sind. In der Lesung wurde von König Salomon berichtet, dass er sich von Gott zum Beginn seines Königtums ein hörendes Herz gewünscht hat. Im Evangelium fordert Jesus dazu auf, den wahren Schatz im Leben zu suchen. „So mancher ist oft von Gott und den Menschen enttäuscht worden und hat das Hoffen, Träumen und Wünschen längst aufgegeben“, stellte Pfr. Baunach fest und er fragte: „Könnte da heute ein Blick auf die Musik nicht ein guter Weg auf dieses Ziel hin sein und uns helfen, den Schatz in unserem Acker des Lebens neu zu finden und zu heben?“ Und er führte aus, dass so wie in der Musik die Töne, die Harmonie im Zusammenklingen und der rechte Takt ein Gesamtwerk ergeben es auch in unserem Leben sein soll. „Wenn das Miteinander gelingen soll und jeder den Schatz im Acker seines Lebens finden und ausgraben will, dann sollten wir diese drei Dinge beherzigen: Den Takt unseres Lebens soll Gott bestimmen, denn wenn er den Takt in unserem Leben angibt, dann gelingt auch die Harmonie mit uns selbst, mit den anderen und mit der Schöpfung, dann kommt auch die Melodie zum Klingen: die einmalige, unverwechselbare Melodie meines Lebens zur Ehre Gottes und zur Freude der Menschen. Denn dann wird unser Leben getragen von der Gewissheit, dass Gott die Fäden dieser Welt und unseres Lebens in seiner Hand hält, dass seine Liebe stärker ist als alles Zerstörerische, dass er uns hinführen kann und will zu einem großen, guten, harmonischen Schlussakkord, der in Ewigkeit weiterklingt. Dazu kann ich nur „Amen“ sagen, ja, so soll es sein.“
Der Applaus der Gottesdienstbesucher drückte den Dank an Pfr. Baunach und an die Musikkapelle für die berührende Gestaltung des Gottesdienstes aus. „Gehet hin in Frieden – nein – bleibt in Frieden“ war der Wunsch an alle zum Ende des Gottesdienstes, bevor das Fest mit Mittagessen und Festbetrieb bis zum Montagabend weiterging.

Alois Schöberl

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