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Johannes Zimmermann legte das Fundament – Woanders werden Vereine aufgelöst. In Heidenfeld wurde ein Historischer Verein gegründet und rund 130 Leute waren dabei. Am Ende freuten sich die frisch gewählten Vereinsvorsitzenden und Initiatoren Stefan Menz und Martin Weth, zusammen mit den Mitstreitern Richard Ganzinger und Martin Hetterich über die große Zahl von 62 Gründungsmitgliedern und die Bereitschaft von neun Bürgern, sich als Beisitzer zur Verfügung zu stellen.

Marianne Mann, Marianne Lindl, Klaus Braum, Jürgen Hetterich, Matthias Ennulat, Nadine Lorenz, Martin Hetterich und Richard Ganzinger bilden zusammen mit Bürgermeister Albrecht Hofmann das erste Gremium. Wenn es um die reiche Geschichte, Kultur oder Heimatpflege von Heidenfeld, Hirschfeld und Röthlein geht, will der Verein Ansprechpartner sein.

Zur Einführung hatte Menz ein Buch mitgebracht. Das Buch in lateinischer Sprache feierte seinen 400. Geburtstag und begrüßte die Gäste im ehemaligen Kapitelsaal, seinem alten Zuhause. Fast 200 Jahre stand es in der Bibliothek des Augustinerchorherrenstifts, kam im Durcheinander der Säkularisation über einige Umwege nach Dettelbach, bevor es heute wieder zurück nach Heidenfeld kam.

Menz erläuterte die Beweggründe zur Vereinsgründung. Für jeden Menschen habe seine Vergangenheit eine prägende Bedeutung. Das gelte auch für Nationen, Städte und Dörfer. In den letzten Jahrzehnten hatten es die Heidenfelder einfach, so Menz. Lehrer Johannes Zimmermann hat sich auf die historische Spurensuche gemacht und mit seiner Ortschronik, angeregt durch Pfarrer Schneider, schon Anfang der neunziger Jahre ein Fundament gelegt, auf dem der Verein nun aufbauen kann.

Johannes Zimmermann habe unermüdlich auf allen Gebieten der Ortsgeschichte erkundet und seine Ergebnisse in zahlreichen Veröffentlichungen oder Zeitungsartikeln bekannt gemacht. Seine Ortschronik und sein Fundus sind eine Lebensleistung, um die Heidenfeld vielerorts beneidet werde, betonte Stefan Menz. Zusammen mit Martin Weth, Richard Ganzinger und Martin Hetterich habe man erkannt, dass das historische Erbe zu bewahren, sichern und für die nächste Generation als Erbe bereitzuhalten sei.

Der Verein will neben der Fortschreibung der Heidenfelder Ortschronik zu Vorträgen einladen, historische Gebäude kennzeichnen, einen Stammtisch mit Zeitzeugen anbieten, altes Handwerk und Gebräuche erkunden, Bilder und Fotoausstellungen oder historische Unterlagen, Relikte und Gegenstände archivieren.

Auch der frühere Pfarrer Paul Schneider würdigte die Arbeit von Johannes Zimmermann. Kreisheimatpfleger Longin Mößlein blickte zurück auf das Schuljahr 1975/76, als das Fach Heimatkunde in den Schulen eingeführt wurde. Als Seminarleiter in der Lehrerbildung taten sich hie besonders der Schwebheimer Lehrer Günther Birkle und der Heidenfelder Lehrer Johannes Zimmermann hervor, die so zu Heimatforschern wurden. Mößlein freute sich, dass ein weiterer Geschichtsverein den Landkreis bereichert.

Als Vereinsbeitrag wurden 15 Euro im Jahr festgesetzt. Stefan Menz dankte Marianne Lindl, die ein Wappen für den Historischen Verein Heidenfeld entworfen hat. Es zeigt das Wappen von Kardinal Faulhaber, dem großen Sohn Heidenfelds, das Gemeindewappen Röthleins, sowie die Wappen des Landkreises Schweinfurt und des Bezirks Unterfranken, getrennt durch ein Mauritius Kreuz, das auch im Deckenbild des Klostersaals zu finden ist. Die Gründungsversammlung schloss mit dem Blick auf ein historisches Foto, das Kardinal Faulhaber und Josef Ratzinger zeigt. Als Erzbischof von München-Freising legte Faulhaber dem späteren Papst Benedikt bei dessen Priesterweihe die Hände auf.

Erste Veranstaltung ist am 16. Juni ein Vortrag über Kardinal Faulhaber.

Ruth Volz

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