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Tagebücher von Kardinal Faulhaber – Die ersten Tagebücher des aus Heidenfeld (Lkr. Schweinfurt) stammenden Kardinals Michael von Faulhaber (1869-1952) sind am Mittwoch in digitaler Form veröffentlicht worden. Mit großer Spannung wartet auch der Historische Verein in seiner Heimatgemeinde auf die Inhalte dieses aufsehenerregenden historischen Mammutprojekts.

Stefan Menz, Vorsitzender des Historischen Vereins Heidenfeld und gleichzeitig Heimatpfleger im Landkreis Schweinfurt- Süd, erhofft sich aus den Tagebüchern des Kardinals auch Bezüge zur unterfränkischen Heimat.

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Kardinal Fauhaber habe seinem Heimatort viel Gutes getan und werde in Heidenfeld bis zum heutigen Tag hoch geschätzt sagte Menz in einem Gespräch mit dem Bayerischen Rundfunk. Wann immer es ging habe er seinem Heimatort einen Besuch abgestattet. Für den Historischen Verein Heidenfeld sind die Tagebücher wichtig und Stefan Menz erhofft sich auch Hinweise auf die Heidenfelder Geschichte.


 

"Als Historischer Verein von und in Heidenfeld wissen wir, was wir an unserem Kardinal haben. Sein Bischofswappen ist auch ein Teil unseres Vereinswappens. Wir sind stolz auf ihn und blicken der Veröffentlichung seiner Tagebücher zuversichtlich, mit Spannung und dankbar entgegen."

Stefan Menz, Vorsitzender des Historischen Vereins Heidenfeld und gleichzeitig Heimatpfleger im Landkreis Schweinfurt- Süd

Tagebücher sollen Aufschlüsse zur Einstellung des Kirchenmanns geben

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Das Bild Faulhabers werde Stefan Menz zufolge bis heute verzerrt oder nur einseitig dargestellt. Dass bei den Tagebüchern zuerst die Schicksalsjahre 1918 und 1933 veröffentlicht wurden lässt Stefan Menz hoffen, dass Kardinal Faulhabers Haltung und Profil als entschiedener Gegner des Nationalsozialismus und des Antisemitismus besser herausgearbeitet werden kann. Es werde oft gefragt, so Menz, auf welcher Seite Faulhaber im Nationalismus stand. Für den Vorsitzenden des Historischen Vereins Heidenfeld ist die Antwort: "Er stand immer auf der Seite des Lebens, auf der Seite des Rechts, auf der Seite der Menschen."

Interview: Eberhard Schellenberger mit Stefan Menz (Bayern 1)

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