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Riesiger Andrang herrschte beim Gedenkabend aus Anlass des 70. Jahrestags der Bombennacht im Februar 1944, zu dem der Historische Verein und die Gemeinde Röthlein eingeladen hatten. Die Heidenfelder Mehrzweckhalle war mit über 200 Besuchern bis auf den letzten Platz gefüllt. Von überall her kamen die interessierten Gäste, aus der Stadt Schweinfurt, aus Gerolzhofen, Hergolshausen, Grafenrheinfeld, Röthlein, Hirschfeld und schließlich auch Heidenfeld.

In ihren Begrüßungsworten hoben Stefan Menz und Bürgermeister Hofmann die Notwendigkeit solcher Gedenkveranstaltungen hervor. „Nur wer die Vergangenheit kennt, kann die Gegenwart verstehen und die Zukunft gestalten“, so zitierte Menz, der 1. Vorsitzende des Historischen Vereins, August Bebel. Aufmerksam lauschten sie den Vorträgern der schriftlichen Quellen als Sr. Rosita und Sr. Bettina aus der Klosterchronik einen Abschnitt der Chronistin aus jener unheilvollen Nacht vortrugen. Fast minutiös konnte so dem Ablauf der Bombardierung der drei Ortsteile Heidenfeld, Hirschfeld und Röthlein nachgegangen werden. Richard Ganzinger verlas zudem den Bericht des damaligen Schriftführers der Freiwilligen Feuerwehr Heidenfeld, Klemens Möhring. Dieser Eintrag ins Protokollbuch stellte eine weitere Ergänzung jener schlimmen Ereignisse und die damalige Not der Dorfbewohner dar.

Nach einer kurzen Pause folgte das Zeitzeugengespräch, zu dem sich Zeugen der Bombennacht vom 24. auf den 25. Februar bereit erklärt hatten: Martha Christ und Erich Krenzer als gebürtige Heidenfelder, Sr. Rosita Heim und Rita Krenzer als gebürtige Grafenrheinfelder, Anna Dülg, die die Nacht in Garstadt erlebte, Fritz Roßteuscher aus Schwebheim sowie ein Zeitzeuge aus der Stadt Schweinfurt, Herr Pfr. i. R. Dieter Schorn. Mit Richard Keller saß noch ein Hergolshäuser Zeitzeuge im Publikum, der anschließend im kleinen Kreis seine Erlebnisse erzählte. Alle Berichte der Teilnehmer am Zeitzeugengespräch ergaben ein großes Mosaik, das ein recht umfassendes und zugleich bewegendes Bild jenes Bombenangriffs der alliierten Luftstreitkräfte ergab.

Bereichert wurde der Gedenkabend durch viele Exponate aus der Ausstellung „Schweinfurt im Luftkrieg 1943-1945“ des Stadtarchivs Schweinfurt, die der Vorstand des Historischen Vereins für den Gedenkabend gewinnen konnte. Große Beachtung fanden die Stellwände des Historischen Vereins, gestaltet von Marianne Mann, Marianne Lindl und Stefan Menz, die Bilder Heidenfelds und Röthleins aus dem Dritten Reich, die Bilder aller Gefallenen und Vermissten aus Heidenfeld sowie Zeitungsberichte über die Bombennacht vom 24. und 25.02.2014 zeigten.

Einen weiteren Höhepunkt erfuhr der Gedenkabend in der Herausgabe des ersten Bandes der „Geschichtsblätter aus der Großgemeinde Röthlein“, der das Thema „Zeitzeugenberichte und Dokumentation  zur Bombardierung Heidenfelds am 24. und 25. Februar 1944“ beinhaltet. Aufgrund der großen Nachfrage können die Geschichtsblätter beim Vorstand und bei den nächsten Veranstaltungen sowie bei verschiedenen Stellen in Heidenfeld und Röthlein zum Selbstkostenpreis von 3,00 € erworben werden. Die Geschichtsblätter sind bestimmt auch ein schönes Geschenk für Bürger aus unserer Gemeinde, die noch einmal in Ruhe die Berichte aus jener Nacht durchlesen möchten!

Stefan Menz und Martin Weth, die beiden Vorsitzenden des Historischen Vereins, freuten sich über den riesigen Zuspruch an diesem Gedenkabend und bedankten sich bei allen im Vorstand des Historischen Vereins sowie bei Bürgermeister Albrecht Hofmann, für die glänzende Vorbereitung dieses gelungenen Gedenkabends. Ein kleiner Beitrag, die Ortsgeschichten unserer Großgemeinde Röthlein lebendig werden zu lassen.

Ebenso ein großer Dank erging an Herrn Pfarrer Andreas Hanel und Pfarrer i. R. Richard Baunach, die am Dienstagabend eine Messe für Frieden und Gerechtigkeit zelebrierten. Im Anschluss an diesem Gottesdienst wurde der Gefallenen und Verstorbenen aller drei Ortsteile im Zweiten Weltkrieg gedacht. Mit einem Glockenläuten zur Mahnung an Frieden und Gerechtigkeit endete die Gedenkfeier.

Auszüge aus der Ausstellung „Schweinfurt im Luftkrieg 1943-1945“ waren noch eine Woche lang im Eingangsbereich des Röthleiner Rathauses zu besichtigen.

 Fotos: Claudia Ennulat und Ruth Volz

 Historischer Verein Heidenfeld eine Stunde lang auf Bayern 1

Mitglieder des Historischen Vereins gestalten eine Stunde lang die Sendung von Stephan Lehmanns „Extra-Lange-Mittagspause“ auf Bayern 1 am Montag, 17.03.2014, von 13.00 bis 14.00 Uhr

 

Der Historische Verein Heidenfeld ist ja nicht nur ein Verein für Geschichte und Heimatpflege, sondern auch der einzige Verein für Kultur in der Großgemeinde Röthlein. Bayern 1 gehört schon längst zum „Kulturgut“ in unseren Haushalten. Und so hat der Historische Verein sofort zugesagt, als Bayern 1 dem jüngsten Verein aus der Gemeinde Röthlein angeboten hat, eine Stunde lang die Bayern-1-Musik am Montag, den 17.03.2014 zu gestalten. Einzelne Mitglieder werden von Moderator Stephan Lehmann (auch Stadionsprecher des FC Bayern München) in der Sendung interviewt. Stefan Menz, der erste Vorsitzende des Vereins, hat bereits mit Stephan Lehmann und seinem Team gesprochen und wird auch in der Sendung am 17.03. zu hören sein. „Die anderen Heidenfelder Mitglieder in der Sendung und unsere Musiktitel sind aber eine Überraschung. Es wird nichts verraten!“, so Menz, der sich sehr darüber freut, dass dem Historischen Verein nun die Gelegenheit geboten wird, sich eine Stunde lang in ganz Unterfranken und Bayern zu präsentieren, die Gemeinde Röthlein etwas bekannter zu machen und nebenbei noch die Musik dazu auszuwählen. Ein weiterer Meilenstein für den Historischen Verein, der in Zukunft noch mehr auch im kulturellen Bereich auf sich aufmerksam machen wird. Die Frequenz von Bayern 1 ist übrigens: 98,3 (Sender Kreuzberg!). Montag, 17.03.2014, 13.00 bis 14.00 Uhr, Bayern 1. Radio anmachen, zurücklehnen, entspannen, amüsieren!

 

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