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Bischof em. Paul-Werner Scheele hält Festvortrag über Schwester Maria Julitta Ritz – Bis auf den letzten Platz gefüllt war der Festsaal im Kloster Maria Hilf der Erlöserschwestern in Heidenfeld (Dekanat Schweinfurt-Süd). Eingeladen hatte der Historische Verein Heidenfeld zum Festakt mit der Verleihung der Ehrenmitgliedschaft an die Kongregation der Erlöserschwestern. Stefan Menz, der Vorsitzende des Historischen Vereins und zugleich Kreisheimatpfleger im Landkreis Schweinfurt, begrüßte die anwesenden Festgäste aus Kirche, Politik und Gesellschaft und führte in die Feier mit einer Laudatio auf das Wirken der Erlöserschwestern ein.

Menz stellte die Bedeutung der Kongregation seit nahezu 130 Jahren im Landkreis Schweinfurt heraus. 1886 haben die Erlöserschwestern in Lülsfeld begonnen und 1901 durch Vermittlung des aus Heidenfeld stammenden Kardinals Michael Faulhaber die Klostergebäude des säkularisierten Augustinerchorherrenstifts in Heidenfeld erworben. Seitdem ist die Kongregation aus dem Dorfgeschehen nicht mehr wegzudenken. In allen drei Ortsteilen der Gemeinde Röthlein, in Heidenfeld, Hirschfeld und Röthlein haben die Erlöserschwestern mit eigenen Niederlassungen als Kindergartenschwestern oder als Krankenschwestern gewirkt. Unglaubliches wurde hier geleistet. Als Geschenk und als Gnade bezeichnete Menz die Zeit mit den Erlöserschwestern. Christliche Sterbebegleitung, Kompetente Krankenpflege, das Orgelspiel in der Dorfkirche, Näh- und Kochunterricht, Ratgeber in Erziehungsfragen, Helfer in allen Nöten, vielfältig und segensreich seien die Rollen der Schwestern in den Dörfern gewesen. Besonders sei hervorzuheben, dass es der Kongregation vorbildlich und nachhaltig gelungen sei, die von Balthasar Neumann errichteten Stiftsgebäude der Nachwelt zu erhalten. Unter denkmalpflegerischer Perspektive sei dies nicht genug zu loben und zu würdigen. Als großer Arbeitgeber mit über 100 Angestellten im Kloster Heidenfeld oder als Krankenhausträger in Schweinfurt mit dem Krankenhaus St. Josef bietet die Kongregation viele Arbeitsplätze für die ganze Region. Das Engagement der Erlöserschwestern für Flüchtlinge sei beispielhaft: Im Würzburger Mutterhaus, im Kloster Maria Schnee in Lülsfeld und auch bald in Heidenfeld sowie in Schweinfurt mit der ärztlichen Versorgung in der Erstaufnahmeeinrichtung setzen die Erlöserschwestern Maßstäbe für den selbstlosen Dienst an den Nächsten. „Sie sind ein Segen – für unser Dorf, unsere Gemeinde, unseren Landkreis Schweinfurt, für die Diözese Würzburg und die ganze Kirche“, mit diesen Worten endete Menz seine Lob- und Dankrede auf das vielfältige Wirken der Erlöserschwestern.  Die Ehrenurkunde mit der Verleihung der Mitgliedschaft überreichten der erste Vorsitzende Menz mit dem zweiten Vorsitzenden Weth und Bürgermeister Hofmann an die Generaloberin Schwester Monika Edinger.

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Den anschließenden Festvortrag hielt der emeritierte Diözesanbischof Dr. Paul-Werner Scheele über Erlöserschwester Julitta Ritz (1882-1966), die zweimal in ihrem Leben in Heidenfeld entscheidende Hilfe gefunden habe. Zunächst sprach Bischof Scheele seine herzlichsten Glückwünsche aus, einmal den Erlöserschwestern und zum andern dem Historischen Verein Heidenfeld. Die Ehrenmitgliedschaft zeige den Erlöserschwestern, dass ihr segensreiches Wirken in der Gemeinde Röthlein und im Landkreis Schweinfurt Anerkennung und Dankbarkeit finde. Der Verein wiederum kann auf das neue Ehrenmitglied stolz sein, ist es doch mit dem Ort und seiner Geschichte tief verbunden. Überdies könne man sicher sein, dass die Erlöserschwestern sich weiterhin für Heidenfeld einsetzen werden. In seinem Vortrag stellte er das Leben und Wirken von Schwester Julitta in den Vordergrund.   Wolle man das Leben dieser Erlöserschwester in Kürze charakterisieren, dann legen sich die Worte des Völkerapostels "von Herrlichkeit zu Herrlichkeit" (2 Kor 3,18) nahe. „So unscheinbar ihr Lebenslauf war und so dunkel manche Nächte, die sie durchleben und durchleiden musste, entscheidend waren die Gnadengaben, die sie empfangen durfte und nach Kräften mitzuteilen suchte. Will man das Ziel der Bewegung "von Herrlichkeit zu Herrlichkeit" mit wenigen Worten kennzeichnen, so kann man die Worte aufnehmen, die sie einem Hilfesuchenden ans Herz gelegt hat: "vereint im Ja", so der Bischof. Dieses Ziel habe Julitta selbst erst im Lauf der Jahre immer klarer zu sehen und immer entschiedener zu erstreben vermocht. Dabei erkannte sie zugleich, dass es letztlich um ein Ziel geht, das allen Menschen vorgegeben ist. Wie Paulus den Korinthern versichert: "Wir alle ... werden in sein Bild verwandelt, von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, durch den Geist des Herrn" (2 Kor 3,18), so gelte Julittas Appell allen Mitmenschen: "Seien wir vereint im Ja."  Diese Überzeugung habe sie motiviert, über ihren Schatten zu springen und die ihr persönlich geschenkten Erfahrungen und Erkenntnisse nicht für sich zu behalten, sondern sie im Maße des Möglichen anderen weiterzugeben.

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Schwester Monika Edinger, die Generaloberin der Erlöserschwestern, bedankte sich herzlich für die Ehrenmitgliedschaft im Historischen Verein. Ausgehend vom letzten Kapitel des Deutschen Kongregationsgebietes im August 2015 erinnerte sie sich an die wichtige Aufgabe, sich der Geschichte, dem Ursprung der eigenen Sendung zu stellen. 25 Kapitularinnen haben im vergangenen Sommer Fragen über die Zukunft der Gemeinschaft, der Einrichtungen und der Apostolatsaufgaben diskutiert und beraten. So sei es immer wieder neu Aufgabe einer Ordensgemeinschaft, sich an den Ursprung und die Intention der Gründerin zu erinnern, um die eigene Sendung neu auf die Zukunft auszurichten. Über den Stand der Seligsprechung berichtete Schwester Monika, dass  Papst Benedikt XVI. Schwester M. Julitta Ritz am 19. Dezember 2011 den "heroischen Tugendgrad"  zuerkannt hat - eine notwendige Vorstufe zur Seligsprechung. Die Erlöserschwestern freuen sich über diesen wichtigen Schritt im Seligsprechungsprozess von Schwester Julitta. In die entscheidende Phase kommt das Seligsprechungsverfahren aber erst dann, wenn ein anerkanntes medizinisches Wunder bestätigt werden kann. Der Festakt wurde vom Heidenfelder Trompetenduo aus der Familie Korbacher begleitet. Im Anschluss feierte Bischof Scheele mit Festgästen und dem Schwesternkonvent die Vesper vom Kirchweihfest.

Der Festakt im Kloster Heidenfeld wird als eigene Dokumentation mit sämtlichen Reden als dritter Band der Geschichtsblätter herausgebracht und kann über den Vorsitzenden des historischen Vereins bezogen werden. Kontakt: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Stefan Menz

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Schwester Maria Julitta Ritz – Ihr Leben und ihre Bedeutung - Bischof Paul-Werner Scheele (pdf, 70 KB)
Schwester Maria Julitta Ritz – Ihr Leben und ihre Bedeutung - Bischof Paul-Werner Scheele

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